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Seit einigen Monaten habe ich ein digitales Abo der New York Times. Mein Englisch war schon besser, aber da wo ich nicht weiterkomme bzw. wenn ich unsicher bin ob ich den Text komplett richtig verstanden habe, nutze ich Übersetzungstools, denn die sind im Gegenteil zu meinem Englisch mittlerweile brauchbar geworden.
Grautöne. Als ich anfing, die Times zu lesen war ich zuallererst dankbar dafür, dass die Bandbreite dessen was ich zu sehen bekam größer wurde. Mit der Zeit wurde mir zusehens mehr bewusst, dass das Weiten des Blickes auf vielfältige Art und Weise geschah. Ich las über Themen, die im deutschspachigen Raum gar nicht stattfinden. Und ich lese hier nichts von ihnen weil es etwa um inneramerikanische Themen geht. Ich lese nichts von ihnen, weil .. . Ich will mich zurückhalten mit einer Bewertung, denn ich will nicht bashen, ich stelle nur fest, dass wir hierzulande uns sehr um uns selber drehen und vieles andere ausgeklammert ist/wird. Auf dem Weg in eine Zukunft, die mehrere Perspektiven abbildet, brauchen wir aber mehr als die fünf Top-Meldungen und das Wetter. Und noch etwas anderes fällt mir mehr und mehr auf. Die Art der Berichterstattung. Ich finde in der Times Artikel, bei denen berichtet wird und keine Meinung geäußert wird und ich finde Kommentare, Einordnungen, Essays, die bewerten. Auch diese Trennung vermisse ich im deutschsprachigen Raum sehr. Alles ist hier Schwarz-Weiß, Eins oder Null. Aber, so ist weder das Leben noch die sogenannte Lebenswirklichkeit. Und ich möchte etwas erfahren über die Grautöne, über viele unterschiedliche Sichtweisen. Das finde ich in der Times und das finde ich in deutschsrachigem Journalismus nur sehr sehr selten. Was schade ist.