Es war ruhig hier. Oder? Oder nicht? Ja, es war ruhig. Und gleichzeitig war es in mir unruhig. Viel Privates. Viel Aufrüttelndes. Viel Verstörendes und kein Trost. Ich brauche Bücher. Ich brauche Gedanken, Neue und Alte. Ich möchte und ich muss mich beschäftigen, ich muss und möchte mich entwickeln.
Ganz schön viel ich. Es ist Zeit zurück zu treten hinter ein Werk, hinter eine Geschichte, gewoben aus unzählbar vielen Geschichten, entstanden durch das Leben so vieler. Nikole Hannah-Jones präsentiert einen Gegenentwurf. Nein, sie präsentiert die wirkliche Geschichte der USA. Wer hat den Erfolg der Pilgerväter möglich gemacht? Wer hat den Preis bezahlt? Ich nehme mir immer wieder vor: Wende Deinen Blick nicht auf die USA. Nehme Deine eigenen Geschichten wahr. Da gibt es so viel zu wenig oder vollkommen unerzählte Geschichte und Geschichten. Da gibt es so viele Blickwinkel. Und dann passiert mir die Begegnung mit einem Monolithen wie dem mit dem Titel 1619. Unfassbar viel zu lernen aber, viel mehr, unfassbar viele Chancen zu vervollständigen. Sich komplett machen. Raum geben. Sich selbst und seine weiße Sichtweise abschalten. Sich führen lassen. Und auf die Reise gehen durch Race und Class und all die anderen Weiten, die von den weißen Sichtweisen so großzügig übersehen werden. Immer wieder. Auch heute noch. Immer. Wieder. Schaut. Schaltet auf Empfang. Schickt Senden auf Urlaub.