Ein Buch über das Wiedersehen zweier alter Freunde. Lucien, ein Schriftsteller ist geflohen vor Erpressung und Zensur trifft Requim wieder, der ein Leben als Kleinkrimineller führt, sich aber eigentlich nur durch sein Leben schlawinern will und muss. Ein dritter Protagonist oder eigentlich für mich der Hautprotagonist ist das Tram 83, ein Club in dem das Leben aus allen Nähten pulsiert. Die Geschichte wird von Fiston Mwanza Mujila im Tempo von Salsa, Rumba und afrikanischem Jazz erzählt. Die Stimmung ist aggressiv und gereizt, Mujila erzeugt eine geradezu hitzige Stimmung, das Leben ist laut und fordernd. Im Tram 83 treffen Lebenskünstler, Minenarbeiter, Studenten, Revolutionäre und internationale Gäste mit geschäftlichen Absichten und wenig Moral aufeinander. Ich habe das Buch fast an einem Stück gelesen, ich konnte es einfach nicht beiseite legen. Ich erfahre eine rasante Geschichte, ich erfahre vor allem eine Erzählperspektive die eben nicht die koloniale, europäische Sicht auf das Leben der Menschen erzählt, sehr wohl bekommen Europäer aber mitgeteilt, was sie angerichtet haben und weiter immer noch anrichten. Ich bin begeistert von den Figuren, ich bin begeistert davon, wie Mujila die Geschichte, die Figuren und die Musik verknüpft. Fazit: Ich will mehr!
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Ein besonderes Buch. Ich liebe die Geschichte(n) der Adas sehr. Mit Ada zu leben heißt, in einem Moment Ekel zu verspüren und Scham und ein paar Seiten später hast Du unwillkürlich Magenkrämpfe und Tränen in den Augen und wenige Sätze weiter sind da wieder Tränen, dieses Mal aber weil Du lauthals lachen musst. Ich liebe die vielen Blickwinkel aus denen erzählt wird. So entstehen viele unterschiedliche Bilder und jedes einzelne Bild ersteht aus dem eigenen Herkunfts- und Erfahrungshintergrund. Ich kann einfach nicht aufhören zu lesen. Jetzt habe ich Adas Raum schon zum dritten Mal gelesen (jaaa, ihr schaut da oben wieder auf ein Hörbuch aber, natürlich habe ich auch eine Buchausgabe) und verliebe mich immer weiter in den Text, in die Figuren, versetze mich in andere Zeiten, werde versetzt auf andere Kontinente, springe von Welt zu Welt und von einer Epoche in eine andere und ich springe auch in ganz unterschiedliche Kulturen. So viel Tiefe. So viel Schmerz. Aber, eben immer wieder auch: Abgründiger, tiefer Humor. Da steckt eben auch ganz viel von Sharon Dodua Otoo’s Wesen drin. Glaube ich. Sie ist klug und Sharon ohne Humor, das kann ich mir nach dem Dabei-Sein-Dürfen bei einigen Lesungen und auch nach dem Anhören von einigen Interviews, irgendwie nicht vorstellen. Was soll ich sagen: Ein Lieblingsbuch. Und eine Autorin die ich sehr mag und von der ich noch Einiges erhoffe. Aber, hey, kein Druck. 😉