Ein Buch über das Wiedersehen zweier alter Freunde. Lucien, ein Schriftsteller ist geflohen vor Erpressung und Zensur trifft Requim wieder, der ein Leben als Kleinkrimineller führt, sich aber eigentlich nur durch sein Leben schlawinern will und muss. Ein dritter Protagonist oder eigentlich für mich der Hautprotagonist ist das Tram 83, ein Club in dem das Leben aus allen Nähten pulsiert. Die Geschichte wird von Fiston Mwanza Mujila im Tempo von Salsa, Rumba und afrikanischem Jazz erzählt. Die Stimmung ist aggressiv und gereizt, Mujila erzeugt eine geradezu hitzige Stimmung, das Leben ist laut und fordernd. Im Tram 83 treffen Lebenskünstler, Minenarbeiter, Studenten, Revolutionäre und internationale Gäste mit geschäftlichen Absichten und wenig Moral aufeinander. Ich habe das Buch fast an einem Stück gelesen, ich konnte es einfach nicht beiseite legen. Ich erfahre eine rasante Geschichte, ich erfahre vor allem eine Erzählperspektive die eben nicht die koloniale, europäische Sicht auf das Leben der Menschen erzählt, sehr wohl bekommen Europäer aber mitgeteilt, was sie angerichtet haben und weiter immer noch anrichten. Ich bin begeistert von den Figuren, ich bin begeistert davon, wie Mujila die Geschichte, die Figuren und die Musik verknüpft. Fazit: Ich will mehr!