Worte. Bilder. Mehr beta wagen

Tupoka Ogette. Und jetzt Du.

Tupoka Ogette. Und jetzt Du.

Manchmal fehlen mir die Worte. Aber, fangen wir vorne an. Tupoka Ogette lernte ich als öffentliche Person kennen als ich begann ihr auf Instagram zu folgen. Damals hatte ich ihr Buch Exit Racism gerade ausgelesen und wollte ein wenig mehr wissen über die Autorin. Es war mir wichtig, direkte Eindrücke sammeln zu können. Dass Jemandem auf Instagram zu folgen nicht bedeutet jemanden wirklich zu kennen ist mir natürlich klar aber, wenn man sich anschaut was jemand selber postet ergibt das jedenfalls dann, wenn jemand seine Accounts selber pflegt und betreibt, nach und nach schon ein Bild. Ich kann sagen, ich lerne viel, ich schäme mich oft aufgrund eigener Muster und Muster, die ich in anderen Menschen und Organisationen erkennen kann. Ich höre seither nicht auf, mein Weltbild zu überdenken. Und ich spüre die Brüche, die passieren, ich spüre, wie Denk- und Fühlprozesse aufbrechen. Das alles habe ich Tupoka zu verdanken und anderen Menschen, die sich im Themenfeld von institutionellem und intersektionalem Rassismus bewegen. Ich will jetzt hier keine einzelnen Namen einfach fallen lassen. Ich will wie schon seit einiger Zeit über die einzelnen Bücher schreiben. Damit genug Platz ist für jede einzelne Stimme und jede einzelne Position. Alle Autor*innen sind unerhört stark, sie alle nehmen Unerhörtes auf sich und, wenn ich ehrlich bin, schreibe ich diesen Artikel gerade jetzt, weil Tupoka gerade wieder berichtet hat über einen Vorfall bzw. von Sich-Verhalten von weißen Menschen in einem Seminar, dass sie gab.

Über dieses Buch

Tupoka schreibt selber in Und jetzt Du. Zitat:

„Das Buch ist kein Regelwerk, nach dem Du strikt vorgehst und dann ist alles gut“

Quelle: Tupoga Ogette. Und jetzt Du. Seite 37. Penguin Verlag, Erschienen am 08. März 2022

Vielmehr berichtet Sie anekdotisch, berichtet von Erfahrungen aus dem eigenen Leben und schreibt auch darüber, was die Erlebnisse mit ihr gemacht haben. Wir können so eine andere Position einnehmen und das ist eine Position, die Menschen die Teil der weiß gelesenen, dazu vielleicht auch noch cis-männlichen oder cis-weiblichen, Mehrheitsgesellschaft sind, niemals erleben werden. Sie schreibt über das Leben dieser Mehrheitsgesellschaft in einem „Happyland“ und sie berichtet warum es der einzige Weg ist, aus diesem Happyland auszuziehen und sich auf den Weg zu machen. Ich habe Und jetzt Du. als Hörbuch gekauft und angehört, mehrfach. Tupoka hat das Buch selbst eingelesen. Ich kann die Lektüre nur dringend empfehlen. Es wird Zeit, dass wir uns endlich alle auf die Reise begeben und Happyland endgültig und nachhaltig hinter uns lassen.

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  1. Keep on blogging, Markus!

    Immer her mit den guten Büchern! Dank Deiner Empfehlungen haben ich mir „anders bleiben“ geholt. Bin schon sehr gespannt, die einführenden Worte im Buch machen jedenfalls Appetit.

    • Liebe Violine, zuallererst möchte ich mich für Deine Treue bedanken. Ist ja nicht gerade ein berauschendes Fest hier vorbei zu schauen. Es gibt immer wieder Phasen langer Stille und dann „passieren“ wieder einige Artikel und dann ist wieder Ruhe, nicht selten komplett entgegen ausformulierter Ideen. Also, wirklich aus tiefem Herzen: Vielen Dank und immer wieder herzlich Willkommen hier auf diesen Seiten!

      anders bleiben empfinde ich als ein Seelenbuch. Lustigerweise war es von Anfang ein wenig anderes konzeptioniert (siehe den Beitrag von Sharon Dodua-Otoo) und dann haben offenbar die Beiträge eine eigene Richtung, ein eigenes Leben entfaltet und aus einem Konzept wurde etwas Lebendiges, Kraftvolles, Unterschiedliches und absolut Lesenswertes. Ich las viele Beiträge sofort, weil ich die Atuor*innen kenne und einfach neugierig war. Manche Texte las ich, wärhend ich Bücher der Autor*innen las (so z.B. den berührende Text von Shida Bazyar, Autorin von Drei Kameradinnen). Bestimmt wirst Du auch Spaß haben und in jedem Fall etwas aus diesen Texten ziehen und in Dir behalten. So geht es und so ging es jedenfalls mir beim Lesen. Dann also: Viel Spaß beim Lesen!

      Und was das Schreiben angeht, ja, so werde ich wohl dabei bleiben, immer mal wieder Pausen einlegen oder das Leben entscheidet, dass eine Pause ist aber, weil ich das hier ja nicht nach Regeln mache und Erfolg trimme, kann ich das ja auch genauso weitermachen. Und das ist eben das Schöne daran. 🙂

      • Du, ich habe Dein Blog im Feedreader, es ist also gar kein Problem, wenn es immer wieder längere Pausen gibt. Ich bekomme es schon mit, wenn wieder ein Posting da ist! (Dafür sind diese Feedreader schliesslich da.)
        Ich mach’s mit dem Bloggen wie Du: Mal viel, mal wenig, mitunter gar nichts, ganz unregelmässige Abstände. Dafür ist es Hobby und ich muss kein Geld damit verdienen. Ja, man verliert Leser, aber einen gewissen treuen Stamm gibt es doch, merke ich.

        Danke, dass Du mir „anders bleiben“ so warm ans Herz legst! Ich freue mich auf die Lektüre.
        Ich habe gerade die „Qual der Wahl“ zwischen diesem Buch und einem anderen, das „Change is female“ heisst. Entgegen des englischen Titels ist es ein deutsches Buch, auf deutsch geschrieben. Online habe ich schon ein Kapitel daraus gelesen, auch sehr spannend!

        • Haha, ja, die Feedreader. Treue leicht gemacht einerseits, andererseits habe ich dazu so eine Art Hassliebe. Aber, mein letzter Versuch mir da was passendes zu suchen ist auch schon etwas her. (>= zwei Jahre?).

          Qual der Wahl haben ist doch prima. Geht mir gerade auch so. Ich erfahre von vielen tollen Büchern und muss mich dann immer entscheiden zwischen „Folge ich meinem inneren roten Faden“ oder erlaube ich mir „Abschweifungen“. Aber, Du weißt ja: Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist der Umweg. 😅

          Change is female klingt auch absolut spannend. Dann mal fröhliche Auswahl & viel Spaß bei dem einen oder anderen Buch. Hauptsache, Du lüftest das Hirn und bleibst offen für Neues, Altes oder Anderes.

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